Liebe Mitglieder, liebe Gäste,
wer die Natur schützen will, der muss sich selbst manchmal zurücknehmen. Wir tun dies seit Jahresbeginn beispielsweise mit einer Spielverbotszone auf unserem Meisterschaftsplatz. Wer seinen Ball versehentlich in den Waldstreifen zwischen der zwölften und siebzehnten Bahn schlägt, darf diesen Bereich unter hohen Buchen nun nicht mehr betreten. Ziel ist es, dass neu aufkeimende Bäume nicht zertrampelt werden und sich der von Trockenheit gezeichnete Stadtwald an dieser Stelle ungestört erholen und verjüngen kann. Unter anderem für diese Maßnahme sind wir am Mittwoch vom hessischen Umweltministerium und dem Hessischen Golfverband (HGV) mit der Plakette „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ ausgezeichnet worden. Nach dem Golf-Club Main-Taunus in Wiesbaden-Delkenheim sind wir der zweite Club, dem diese Ehre zuteil wird.
„Das ehrenamtliche Engagement für mehr Biodiversität ist im Frankfurter Golf Club wirklich außerordentlich“, lobte HGV-Präsident Christofer Hattemer unsere Präsidentin Dr. Gabriele Sachse, unseren Platzvorstand Klaus Veith sowie Dr. Sabine Luft, die das Thema Golf und Natur bei uns im Club maßgeblich mitvorantreibt.
Wieviele Tierarten bei uns zuhause sind, haben wir im vergangenen Jahr mit einer monatelangen faunistischen Bestandserfassung dokumentieren lassen. 45 Vogelarten, Fledermäuse und Eidechsen finden sich in der Auflistung. „Allein fünf Spechtarten leben auf dem Golfplatz, darunter der in Hessen sehr seltene Mittelspecht“, betonte Gerd Hardt vom Umweltausschuss des HGV.
Dass sich die Spechte bei uns so wohlfühlen, überrascht Klaus Veith nicht: „Seit etwa zehn Jahren setzen wir verstärkt auf Totholz als Habitat für Vögel.“ Kranke oder tote Bäume, die durch unseren Revierförster Andreas Knöffel für die Fällung markiert sind, werden in vielen Fällen nicht mehr unten am Stamm abgesägt, sondern in acht Metern Höhe. „Inzwischen haben wir knapp 40 solcher Habitatbäume, die alle bewohnt sind“, erklärt unser Platzvorstand.
In Abstimmung mit unserem Förster ist auch die Idee mit der Spielverbotszone entstanden berichtet Dr. Sabine Luft. „Die Kritik von unseren Mitgliedern ist deutlich geringer ausgefallen als angenommen“, sagt unsere Präsidentin. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass die Menschen verstanden haben: Wir müssen etwas für die Natur tun.“ Besagter Waldstreifen ist nicht nur für Golfer tabu, sondern auch von einer fast mannshohen Reisighecke gesäumt, die fortan von Vögeln, Igeln und anderen Tieren bewohnt werden dürfte.
Im Herbst will unser Platzvorstand Klaus Veith eine erste Bilanz ziehen und schauen, wie sich die Jungbäume entwickelt haben. „Zur Not werden wir zusätzlich noch 20 oder 25 weitere Bäume setzen“, kündigte er an.
Großes Engagement in Sachen Aufforstung haben auch viele Mitglieder bewiesen: Das Ergebnis nach unserem Spendenaufruf im vergangenen Jahr hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Nach Rücksprache mit dem Forst haben wir heimische Arten wie Wildapfel, Flatterulme, Winter- und Sommerlinde, Esskastanie und Haselnuss gepflanzt, die besser mit der verstärkt auftretenden Wärme und Trockenheit zurecht kommen als der bestehende Wald.
32 Golfanlagen in Hessen haben sich laut HGV aktuell für das Projekt „Lebensraum Golfplatz“ registriert und arbeiten an der Umsetzung ihrer Artenschutzprojekte. Verbandspräsident Hattemer hofft auf mehr und ist zugleich stolz auf das Erreichte: „Golfspieler sind die einzigen Sportler, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen aktiv Naturschutz betreiben.“
Als vom Deutschen Golf Verband bereits seit zehn Jahren im Projekt "Golf&Natur" mit dem Gold-Status ausgezeichneter Club sind wir dankbar und freuen uns sehr über die zusätzliche Anerkennung unserer Maßnahmen mit der Zertifikatisverleihung im Projekt "Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt"!
Ihr FGC-Team
Golfgenuss und Spitzensport mitten in
Frankfurt