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Frankfurt

Sieg in München - Damen mit Angriff auf Sieg

Der vierte Spieltag der Deutschen Golf Liga (DGL)i hielt für unsere Mannschaften und für alle, die mit ihnen fieberten, ein wahres Wechselbad der Gefühle bereit. Während die Herren nach hartem Kampf zum zweiten Mal in Folge nur den fünften Platz erreichten, durften die Damen über ihren zweiten Spieltagessieg jubeln.

Beim starken Aufsteiger GC München Valley hatte Trainer Michael Totzke für unsere Damen die optimale Taktik gefunden, um den Platz im südlich von München gelegenen Voralpenland regelrecht auseinander zu nehmen. „Unsere absolut offensive Taktik hat sich bewährt", freute sich der erfahrene Coach nach einem überaus erfolgreichen Wochenende.

Absolutes Highlight war neben dem Sieg der Mannschaft das Ergebnis von Helen Kreuzer, das nur so vor Superlativen strotzte. Bislang war der beste Score von Helen im Einzel eine -4. Diese Marke wurde pulverisiert. Mit zwei Eagles und sechs Birdies brachte sie es bei einem Bogey auf famose 63 Schläge, neun unter Par! Die beiden Eagles gelangen zum einen auf Bahn 9, einem nur 217 Meter langen Par 4, das unsere Spielerin direkt attackierte. Auf Bahn 15, einem 423 Meter langen Par 5, legte die College-Studentin zum anderen ihren zweiten Schlag tot an die Fahne. Zwei Eagles in einer Runde hatte sie bis dahin noch nie erzielt.

„Der Platz gibt viel her, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich das heute so gut auf die Bahn bringe“, so Helen Kreuzer. Nebenbei war die 63 auch ein neuer Platzrekord. Zuvor stand die Marke bei 66 Schlägen. Marie Coors hatte mit einer 69 (-3) eine weitere Runde unter Par beigesteuert. Ava Bergner und Katharina Keilich kamen grundsolide jeweils mit 73 Schlägen über den Platz.

Auch die Leistung unseres Youngsters Tessa Kremser nötigte dem Coach Respekt ab. Nach nur vier Bahnen lag sie zwar schon bei zehn über Par, legte dann aber den Schalter um und brachte am Ende noch eine 79 (+7) in die Wertung.

Schon nach den Vierern am ersten Wettkampftag hatte unser Team an der Spitze des Feldes gestanden. Michael Totzke wollte dem aber nicht so viel Bedeutung beimessen. „Morgen geht es wieder bei Null los", fasste er den Zwischenstand zusammen. Mit sechs unter Par war der Vorsprung auf Spitzenreiter St. Leon-Rot auch denkbar knapp, zufrieden war der Coach aber trotzdem: „Es ist wirklich noch gar nichts passiert, aber natürlich bin ich super zufrieden. Es ergeben sich hier viele Birdiechancen - aber die muss man eben auch erst mal nutzen."

Genau damit überzeugten auch unsere Vierer, allen voran Professional Katharina Keilich und Helen Kreuzer. Mit fünf unter Par kamen beide zurück ins Clubhaus und brachten dabei sieben Birdies auf ihre Scorekarte. Marie Coors und Ava Bergner steuerten auf dem 5.315 Meter langen Par-72-Kurs eine 71 bei.

Vor dem letzten Spieltag beim Stuttgarter GC Solitude geht der Blick für die Damen von Kapitänin Annabelle Kummerant nun in Richtung Final Four. „Das ist jetzt ganz klar unser Ziel. Die Stimmung im Team ist ganz hervorragend, jetzt wollen wir nach Hamburg. Der Auftritt des gesamten Teams war wirklich beeindruckend. Das Team lebt das Ziel Final Four", strahlte Michael Totzke. Die Mannschaft liegt vor dem 5. Spieltag nun zwei Zähler hinter St. Leon-Rot auf Platz zwei. Der Vorsprung auf den GC München Valley beträgt ebenfalls zwei Punkte. Die Aussichten, mit den Damen erstmals seit Bestehen der KRAMSKI Deutschen Golf Liga das Final Four zu erreichen, sind also bestens.

Knapp geschlagen
Unsere Herren lagen nach den Vierern am Samstag mit nur einem Schlag Rückstand am Ende des Klassements, schafften es aber auch im Verlauf des zweiten Wettkampftages nicht mehr, sich zu befreien. Zwischenzeitlich keimte Hoffnung auf, als einige Ergebnisse tiefer gingen und Birdies die Schlagzahl freundlicher gestalteten. Aber auch, als zwischenzeitlich der Rückstand bis auf Rang zwei nur noch wenige Schläge betrug, konnte die Mannschaft des Trainergespanns Jan Förster / Keith Coveney daraus kein Kapital schlagen.

Profi Max Röhrig brachte mit einer 70 (-2) den besten Score für unser Team in die Wertung. Auch unser Nationalspieler Lukas Buller blieb unter Par. Die übrigen Spieler waren alle nicht weit entfernt, aber in der Breite brachten sie an diesem Spieltag zu wenige, tiefe Zahlen auf die Scorekarten.

Stefan Wiedergrün, der am zweiten Wettkampftag seinen 35. Geburtstag feierte, bekam von der Mannschaft leider kein sportliches Geschenk. Er selbst musste bis Bahn 17 auf sein erstes Birdie warten, hatte da aber schon vier Bogeys auf seiner Karte, so dass es für den Routinier am Ende eine 75 (+3) wurde.

Jan Förster rang am Abend nach dem letzten Putt ein wenig um Fassung. „Nach zwei Spieltagen stehen wir mit zehn Punkten ganz vorne und werden nun zweimal Letzter. Wir hatten jeweils einen schwachen Start, haben dann in der Mitte der Runden gut gespielt und zum Ende hin jeweils einige Schläge liegen lassen. Die Liga ist in dieser Saison verrückt. Jetzt gilt es, sich zu sammeln und zu reflektieren, um rechtzeitig vor dem finalen Spieltag wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden."

Mit nun 12 Punkten ist unsere Mannschaft vorübergehend auf den vierten Platz zurückgefallen, hat aber auf Spitzenreiter Hösel nur zwei Punkte Rückstand. Auf den GC Hubbelrath und den GLC Berlin-Wannsee ist der Rückstand mit nur einem Zähler minimal, so dass die Mannschaft von Kapitän Nils Tank am 3. und 4. August in Berlin noch alle Chancen hat, zum zweiten Mal in Folge das Final Four zu erreichen.

Fokussiert zum Platzrekord – Helen Kreuzer spielt 9 unter Par. (Foto: Stefan Heigl)

Die strahlenden Siegerinnen des 4. Spieltages – jetzt heißt das Ziel Final Four (Foto: Stefan Heigl)