Golfgenuss und Spitzensport mitten in
Frankfurt

Golf & Natur – gemeinsam für den "Wald der Zukunft"

Liebe Mitglieder, liebe Gäste,

gern berichten wir Ihnen, wie in den Waldbereichen des Frankfurter Golf Clubs in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung StadtForst des Grünflächenamtes der Stadt Frankfurt (früher Forstamt) – vertreten durch den für Niederrad und damit auch für uns zuständigen Revierförster Andreas Knöffel – der Waldbestand gepflegt und die Naturverjüngung gefördert wird. Ziel ist auf lange Sicht ein „Wald der Zukunft“, ein Mischwald mit Pflanzen und Baumarten, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommen. Viele Details zum Thema finden Sie auch in unserem Interview mit Andreas Knöffel.

Es ist ein fortwährender Prozess, den der Revierförster vorgibt und der mit uns im FGC abgesprochen wird – insbesondere mit unserem Platzvorstand/Platzausschuss (bestehend aus Boris Wölfel, Olaf Kiebert und Dr. Sabine Luft/Golf & Natur) sowie unserem Head-Greenkeeper Jan Andreas. Bei der Umsetzung der Maßnahmen sind unser Greenkeeping-Team, die Abteilung StadtForst Frankfurt und externe Unternehmen beteiligt (beispielsweise für die Fällung und Entfernung des durch die Trockenheit geschädigten Holzes).

Um eine gesunde Altersstruktur und Artenvielfalt in den Waldbereichen zu fördern, werden beispielsweise Baumarten eingepflanzt, die besser trocken- und hitzeverträglich sind, sowie die natürliche Regeneration gefördert und invasive, verdrängende Arten wie die Spätblühende Traubenkirsche entfernt.

Bei Neupflanzungen im FGC werden seit langem einheimische Arten bevorzugt und auch bei unserer Baumspenden-Aktion des Jahres 2023 wurden Bäume und Sträucher gewählt, die zusätzlich besser mit dem Klimawandel zurechtkommen. Dazu gehören: Flatterulme, Flaumeiche, Traubeneiche, Wildapfel, Winter- und Sommerlinde, Esskastanie, Weißdorn, Mehlbeere, Hartriegel und einige mehr.

Die Hoffnung ist, dass sich das Saatgut der vorhandenen heimischen Baumarten an die veränderten Klimabedingungen anpasst. Das heißt: Aus den Früchten der Altbäume, etwa den Eicheln oder Bucheckern, soll am Boden die nächste Generation möglicherweise resistenterer Bäume (siehe auch das Thema Epigenetik) entstehen, nachwachsen und so zur Naturverjüngung beitragen. Diesen natürlichen Nachwuchs und die dazu gesetzten Stecklinge unterstützen wir im FGC beispielsweise mit dem Betretungsverbot des Waldbereichs zwischen Bahn 12 und Bahn 17.

Bekämpfung der Spätblühenden Traubenkirsche
Ein wichtiges Beispiel des systemischen Ansatzes und Teil der Waldstrategie des StadtForstes Frankfurt ist die Bekämpfung der Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina), die sich leider in den zurückliegenden Jahren im Frankfurter Stadtwald und auch in den Waldbereichen des Frankfurter Golf Clubs sehr ausgebreitet hat. Ursprünglich stammt die Spätblühende Traubenkirsche aus Nordamerika und wurde im 18. Jahrhundert nach Europa eingeführt, wo sie als Zierbaum und für die Holzernte geschätzt wurde. Sie ist eine sehr anpassungsfähige und konkurrenzstarke Pflanze, die mit den klimatischen Veränderungen sehr gut zurechtkommt. Da sie sich sehr schnell ausbreitet und Ressourcen wie Licht, Wasser und Nährstoffe für sich beansprucht, verdrängt sie die einheimische Pflanzenwelt und führt zur Artenverarmung. Das hat auch negative Auswirkungen auf die heimische Tierwelt, da viele Tiere auf bestimmte Pflanzenarten angewiesen sind, die durch die Traubenkirsche zurückgedrängt werden. Das Wild mag die Spätblühende Traubenkirsche auch nicht besonders und geht lieber an die gewohnten Arten, was den ohnehin geschwächten Bäumen noch mehr zu schaffen macht.

Der StadtForst Frankfurt führt schon lange den Kampf gegen die Spätblühende Traubenkirsche. So wurde beispielsweise in Schwanheim und Goldstein auf größeren Flächen der Bewuchs unter den Altbäumen gerodet, in der Hoffnung, die Spätblühende Traubenkirsche dort dauerhaft entfernen zu können.

Bei uns im Frankfurter Golf Club wird die Spätblühende Traubenkirsche immer wieder in kleineren Bereichen entfernt sowie jetzt auch im größeren Umfang zwischen Bahn 13 und 15 als gemeinsames Projekt mit dem StadtForst.

Projekt an Spielbahn 13
Angefangen wurde seitlich der Spielbahn 13 auf Höhe des Grünbunkers. Dort haben wir zum Ausgleich für die Baumfällungen an der Driving Range während des Umbaus eine Fläche gerodet und von der invasiven Spätblühenden Traubenkirsche befreit. Der Bereich wurde zum Schutz vor Wildverbiss (es gibt dort Rehe) eingezäunt und zahlreiche Stecklinge vom Forst eingesetzt. Jetzt warten wir ab, wie sich der Wald dort entwickelt. Im Interview weist Revierförster Knöffel darauf hin, dass das auf Sandböden lange dauern kann. Wahrscheinlich werden wir die ersten Ergebnisse erst in fünf Jahren, teilweise erst in zehn Jahren sehen.

Der StadtForst hat in diesem Bereich nur ausnahmsweise eingegriffen und Schlingpflanzen entfernt, die sich zu sehr ausgebreitet hatten und drohten, die nachwachsenden Bäume zu verdrängen.

Die eingezäunte Fläche an der 13 haben wir im vergangenen Jahr auch bei unserem Pilot-Projekt „G&N-Führung im FGC“ gezeigt und erklärt. Für die Teilnehmenden an unserer Führung war der Bereich des Golfplatzes recht unbekannt, da er bei einer Golfrunde nicht ins Spiel kommt.

Rodung links von Bahn 15
Wesentlich sichtbarer ist die vom StadtForst durchgeführte Rodung links der Bahn 15. Die Spätblühende Traubenkirsche verwurzelt sich tief und muss mit schwerem Gerät ausgegraben werden. Die Fläche sieht danach sehr umgewühlt aus. Es folgt die Wiederaufforstung, damit wir in einigen Jahren dort wieder einen gesunden, gemischten Waldbereich haben. Auch hier wird auf die natürliche Verjüngung durch aus Früchten der Altbäume nachwachsende Sprösslinge gesetzt, die wieder durch das Einsetzen geeigneter Stecklinge (wie beispielsweise Flatterulme, Hainbuche, Kirsche oder Zerreiche) unterstützt wird. Zum Schutz vor Wildverbiss ist auch dieser Bereich eingezäunt.

Unter Umständen werden wir die Bekämpfung der Spätblühenden Traubenkirsche auch in weiteren Bereichen fortsetzen (müssen) und weiterführend darüber berichten.

Wir freuen uns auch weiterhin über Ihr reges Interesse an dem, was auf unserem Platz in den Waldbereichen vorgeht und auch daran, wie wir die Natur weiter unterstützen und die Biodiversität fördern können. 

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Ihre Dr. Sabine Luft
Platzausschuss (Golf & Natur)

Rodungen für den "Wald der Zukunft"

Eingezäunte Flächen

Projekt an Bahn 13