Golfgenuss und Spitzensport mitten in
Frankfurt

G&N-Projekt: Hirschkäfermeiler an Bahn 17

Liebe Mitglieder, liebe Gäste,

schon länger hatten wir geplant, einen sogenannten "Hirschkäfermeiler" zu errichten, der den bedrohten Hirschkäfern als geschützter Platz zur Eiablage und als Brutstätte für die Larven dienen soll (der Hirschkäfer ist über das Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG – besonders geschützt; in Hessen ist er Rote Liste 3, also „gefährdet“). Ungeplant kam die Gelegenheit, als bei einem starken Herbststurm mehrere Eichen auf Bahn 17 entwurzelt wurden und umfielen. Leider konnten sie auch nicht wieder aufgerichtet werden.

Wir stimmten uns mit dem für uns zuständigen Förster, Herrn Andreas Knöffel, ab und machten eine Entwurzelungsstelle zur Basis unseres Meilers. In die teils tiefen, neu entstandenen Löcher um die Wurzelansätze wurden dann Eichenstämme und -stecken platziert, die vom Greenkeeping-Team bei den Aufräumarbeiten gesammelt worden waren. Zum Abschluss wurde mit Eichenhackschnitzel aufgefüllt, und so haben wir jetzt einen schönen kleinen Hügel.

Pilze und Mikroorganismen fangen recht schnell an, das Holz des Hirschkäfermeilers zu zersetzen. Das fördert optimale Lebensbedingungen beispielsweise für Insektenlarven. Aber auch viele andere Insekten, Kleintiere und Vögel finden in einem Hirschkäfermeiler Nahrung und Unterschlupf.

Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist mit neun Zentimetern der größte einheimische Käfer. Die Männchen sind leicht am namensgebenden „Geweih“, den umgewandelten Oberkiefern (Mandibeln), zu erkennen. Im Kampf mit Rivalen nutzt das Männchen das „Geweih“ als Waffe, bei der Paarung hält er damit das Weibchen fest.

Wenn ein Hirschkäferweibchen den Meiler gefunden hat, beginnt es mit der Eiablage. Die Entwicklung der Larven dauert bis zu acht Jahre, die adulten Käfer leben nur wenige Tage bis wenige Wochen. Während und nach der Paarungszeit im Sommer sieht man sie häufig auf dem Golfplatz, besonders auf der 17. Bahn. Auch andere Totholzbereiche, Habitat-Bäume und der Erhalt von Altholzbeständen tragen zum Überleben der Art bei.

Regelkunde
Der Bereich um den Hirschkäfermeiler an Bahn 17, rechts auf Höhe des Fairwaybunkers, wurde mit einem blauen Pfosten (Boden in Ausbesserung) gekennzeichnet. Die Regeln für „Boden in Ausbesserung“ kommen hier zur Anwendung.

Ihre
Dr. Sabine Luft
Platzausschuss (Natur und Nachhaltigkeit)

Unser Golfplatz als artenreicher Lebensraum – so wie hier am Hirschkäfermeiler an Bahn 17